ESV Weil am Rhein- Bundesliga Tischtennis
Kein Fortune beim Saisonabschluss!
Es war nicht gerade das Saisonfinale, das sich die Damen des ESV Weil am Rhein in ihrem letzten Spiel beim TV St. Georgen erhofft hatten. Nachdem bereits am letzten Wochenende das Spiel gegen den TTV Lützenhardt aufgrund von Krankheit und Verletzungen kampflos abgegeben werden musste, stand die Mannschaft am Samstag im Schwarzwald ebenfalls auf verlorenem Posten. Nicht nur, dass Janine Ebner immer noch krankheitsbedingt passen musste, auch Alicia Lange und Ljudmila Anzibor gingen gehandicapt ins Rennen. Knie- und Ellbogenprobleme machten es den beiden unmöglich, den stark auftrumpfenden Gegnerinnen Paroli zu bieten. Und die Schwarzwälderinnen witterten ihre Chance und nutzten sie auch gnadenlos. Jasmin Wolf und Janina Giarrusso hatten es zwar in der Hand, das Ergebnis etwas freundlicher zu gestalten, aber beide verloren nach großem Kampf jeweils knapp im Entscheidungssatz. Doch an der Niederlage hätte es wahrscheinlich nichts geändert. Damit beenden die Damen eine sehr turbulente Saison auf dem 7. Tabellenplatz.
Jetzt heißt es, Kräfte zu sammeln, sich neu zu fokkussieren, und in der nächsten Saison mit neuem Elan zu starten.
Auch das Rückspiel geht an Berlin!
Auch im zweiten Halbfinale, beim Rückspiel in Berlin, setzte sich der Favorit vom ttc Berlin eastside klar durch. Und wieder hiess das Ergebnis 6:2. Dieses Mal war es vor allem Izabella Lupulesku, die sich den Berlinerinnen vehement widersetzte. Sie gewann nicht nur zum zweiten Mal in Folge gegen die deutsche Nationalspielerin Nina Mittelham, auch gegen Brit Eerland hatte sie in Berlin das bessere Ende für sich. Schade, auch Ievgeniia Sozoniuk war nahe dran, sich gegen Nina Mittelham durchzusetzen. Sie scheiterte aber knapp im fünften Satz. Doch auch Hana Arapovic und Vivien Scholz, die für Polina Trifonova in die Mannschaft kam, zeigten eine gute Leistung. Vor allem gegen Ding Yaping, die Abwehrstrategin im Berliner Team, gab es hervorragende Ballwechsel zu sehen. Doch die routinierte Chinesin, die in früheren Zeiten bei Weltmeisterschaften mit Medaillen glänzen konnte, zeigte keine Schwächen, brachte die harten Angriffsbälle ihrer Weiler Gegnerinnen immer wieder zurück und nutze jede Gelegenheit, ihrerseits ihren gefährlichen Angriffsschlag einzusetzen. So blieb es bei den Siegen von izabela und der Endstand von 6:2 für den ttc berlin eastside war Realität.
Eine spannende und für das Weiler Team überaus erfolgreiche Saison geht damit zu Ende.
Berlin setzt sich durch!
Es gab keine Überraschung im ersten Halbfinalspiel gegen den ttc Berlin eastside. Die favorisierte Mannschaft setzte sich mit 6:2 durch. Dabei wehrten sich die Weiler Spielerinnen besonders zu Beginn des Matches vehement. Zwar gingen beide Doppel verloren, doch vor allem Izabela Lupulesku und Vivien Scholz lieferten dem Duo Shan Xiaona / Nina Mittelham ein Duell auf Augenhöhe, zwangen die beiden in den Entscheidungssatz, wo sich allerdings die Berliner am Ende doch durchsetzten. Da sich auch Polina Trifonova / Jevgeniia Sozoniuk ihre erste Saisonniederlage einhandelten, hieß es 0:2 nach den Doppeln. Doch wer dachte, jetzt läuft alles nach Plan für Berlin, hatte nicht mit der starken Vorstellung unseres Spitzenpaarkreuzes gerechnet. Izabela ließ der deutschen Nationalspielerin Nina Mittelham keine Chance, siegte 3:0 und auch Polina erkämpfte gegen Britt Eerland einen 3:2 Sieg. Plötzlich war wieder alles offen. Doch Berlin ist auch im hinteren Paarkreuz baerenstark besetzt und sowohl Sabina Surjan, die sich gegen Jevgeniia Sozoniuk durchsetzte, als auch die routinierte Ding Yaping, die Hana Arapovic bezwang, ließen Zweifel aufkommen, wer das Sagen hat. Im zweiten Durchgang hatten sich die Berlinerinnen dann warmgespielt und weder Polina noch Izabela konnten an ihre Leistungen des ersten Spiels anknüpfen. So hieß das Endergebnis nach 3 Stunden Spielzeit 6:2 für den ttc berlin eastside. Doch es waren 3 Stunden, in denen tolles Tischtennis gezeigt wurde bei dem die Zuschauer voll auf ihre Kosten kamen und in denen der ESV zwar unterlag, aber den Gegnerinnen alles abverlangte.
Jetzt geht es nach Berlin, wo am Ostermontag um 13:00 Uhr das Rückspiel stattfindet. Das Spiel wird übertragen im Livestream Sportdeutschland.tv
Play-Off-Halbfinale am Samstag!
Nach den beiden Thrillern am letzten Wochenende mit dem hauchdünnen Erfolg für das Weiler Team starten jetzt die Play-Off-Halbfinals. Die erste Begegnung zwischen dem ESV Weil am Rhein und dem ttc Berlin eastside findet am Samstag zu Hause in der Leopoldschulhalle statt. Die Berliner Mannschaft, die als Tabellenführer in den ersten Spielen Freilos hatte, greift erstmals in die Play-Off´s ein. Natürlich ist die Truppe aus der Bundeshauptstadt als klarer Favorit zu sehen. Mehrfacher deutscher Meister, Champions-Leaque-Sieger, diese Erfolge sprechen eine deutliche Sprache. Trotzdem wollen unsere Mädels alles versuchen, es den Berlinerinnen so schwer als möglich zu machen. Das Rückspiel ist dann am Ostermontag, 13:00 Uhr in Berlin.
Samstag 16.04.2022 um 17:00 Uhr
Play-Off- Halbfinale
ESV Weil am Rhein - ttc berlin eastside
Erneut Wahnsinns-Krimi!
Es war wieder eine nervenaufreibende Geschichte am Montagabend in der Leopoldschulhalle. Die Turnhalle glich einem Hexenkessel. Am Ende hing das 5:5 aus Weiler Sicht am seidenen Faden, durch das der ESV aufgrund des besseren Satzverhältnisses zum zweiten Mal in Folge in das Play-off-Halbfinale einzog. Vom abschließenden Match zwischen Vivien Scholz und Alexandra Kaufmann ist die Rede, vor dem jeder die Weilerin klar in der Favoritenrolle gesehen hatte, doch Kaufmann kämpfte sich mit unglaublicher Moral und großem Willen in den Entscheidungssatz, in dem Scholz aber eindeutig das Heft in der Hand zu haben schien. Aber nur bis zu ihrer 9:4-Führung. Danach machte die ältere der Kaufmann-Schwestern Punkt um Punkt und Erinnerungen an Arapovics Drama vom Vortag kamen hoch – und als es plötzlich 9:9 stand und Böblingen nur noch zwei Bälle vom Einzug in das Halbfinale entfernt war, witterten die Gegner die Sensation und sahen nun Kaufmann psychologisch im Vorteil. Doch Vivien rappelte sich nochmals auf und machte die beiden Punkte, die den ESV ins Halbfinale gegen Titelverteidiger Berlin brachten. Ein wahnsinniger Tischtennis-Thriller hatte nach drei Stunden und 45 Minuten seinen Sieger gefunden, auch wenn eigentlich ja kein Team gewonnen hatte. Doch das Remis nützte am Ende nur den Weilerinnen, die nach Sätzen (19:17) und übrigens auch nach Bällen (327:320) die Nase vorne hatten. Knapper kann eine so wichtige Entscheidung nicht fallen.
Zuvor war vieles ähnlich verlaufen wie am Vortag, auch wenn der ESV Ievgeniia Sozoniuk aufgeboten hatte und dafür Polina Trifonova in den Einzeln pausieren ließ. Der Schachzug wäre fast aufgegangen, da man auf einen Sieg der unangenehm zu spielenden Kurznoppenspielerin gegen die junge Annett Kaufmann gesetzt hatte, doch letztere spielte genauso stark und stabil wie am Sonntag und machte aus einem 1:2-Satzrückstand gegen Ievgeniia noch ein 3:2. Somit blieb es wie gehabt: Alle Punkte im oberen Paarkreuz gingen an Böblingen, da auch Qianhong Gotsch wieder sehr souverän auftrat und lediglich Sozoniuk einen Satzgewinn gestattete. Da man wieder mit 1:1 aus den Doppeln herausgegangen war – das Weiler Topdoppel Trifonova/Sozoniuk hatte Gotsch/Alexandra Kaufmann keine Chance gelassen, Lupulesku/Scholz aber gegen Annett Kaufmann/Hartbrich mit 1:3 verloren -, stand der Gast aus dem „Ländle“ zurückgerechnet schon bei fünf Punkten, folglich musste Weil hinten alles gewinnen und auf das bessere Satzergebnis hoffen.
Im ersten Durchgang schien diese Kalkulation voll aufzugehen. Hana Arapovic ließ gegen Alexandra Kaufmann beim 11:6, 11:4, 11:5 überhaupt nichts anbrennen und Vivien Scholz, der Leonie Hartbrichs Spiel sehr gut liegt, besiegte die Deutsch-Ungarin zum dritten Mal innerhalb von vier Tagen ohne größere Probleme (11:2, 11:8, 11:8). Im zweiten Durchgang kam es dann zur Neuauflage des Thrillers vom Vortag, doch diesmal agierte Arapovic viel konsequenter und nervenstärker und ließ Hartbrich an einem Erfolg nicht einmal schnuppern (11:6, 11:8, 11:5). Doch das alles wäre aus Weiler Sicht eben für die Katz‘ gewesen, wenn Scholz die Steilvorlage im Match gegen Alexandra Kaufmann nicht hätte nutzen können – und, wie oben beschrieben, es wurde ein Duell auf des Messers Schneide mit Happyend für den ESV Weil.